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Dass man für seine Website ein Logo braucht, ist ein Gerücht, das sich hartnäckig hält. Viele Business-Starterinnen basteln erstmal selbst an ihrem Logo herum. Schließlich gibt es geniale Design-Programme wie z.B. Canva. Hier wird dir suggeriert, dass du mit einer Vorlage mal eben dein Logo selbst erstellen kannst. Und ein Logo braucht man doch, bevor man mit der Gestaltung seiner Website beginnt, oder?
Aus meiner Sicht ist es besser, zunächst kein Logo auf der Website zu haben als ein schlechtes. Ausnahme: Du bist Grafikdesignerin und kannst dir ein wirklich gutes Logo „selbst basteln“. Der Ausdruck „basteln“ ist hier natürlich fehl am Platze! Entschuldige bitte.
Wenn du eine Vorlage verwendest, hat dein Logo keinen Wiedererkennungswert. Es sieht dann auch selbstgebastelt aus und daher nicht professionell. Und das willst du mit deinem Business bestimmt nicht suggerieren. Schließlich bist du professionell!
Als Nicht-Designerin kennst du außerdem spezifische Design-Regeln nicht:
Auf deiner Website steht dein Logo in der Regel in der Kopfzeile – entweder links oder mittig. Die Kopfzeile selbst ist meist nicht höher als 80 Pixel.
Enthält dein Logo kleine Schriftelemente oder kleinteilige Grafikelemente funktioniert es im Header deiner Website überhaupt nicht.
Schlimm wird es bei runden Logos. Dann ist die Schrift in der verkleinerten Version auf deiner Website nicht mehr lesbar. Und schon gar nicht auf mobilen Geräten, denn hier hat deine Kopfzeile eine noch geringere Höhe.
Wenn du nicht alle Elemente und Bestandteile deines Logos gut erkennen kannst, ist das Ergebnis nicht professionell!
Ein weiterer Nachteil eines selbstgebastelten Logos ist, dass es sich nicht für verschiedene Medien eignet, da es nicht in den entsprechenden Formaten vorliegt. Im Netz stößt du vielleicht auf Begriffe wie Vektorgrafik, EPS, JPG, PNG und SVG.
Hier ist es wichtig zu wissen, wofür du dein Logo auch später nutzen willst. Auf deiner Website? Auf deinem neuen Flyer, deiner Visitenkarte, auf Plakaten? Als Aufkleber auf deinem Schaufenster? Auf deinem Auto?
👉 Ein Schriftlogo wie Coca Cola?
👉 Ein abstraktes Logo plus Schriftzug wie Nike oder Airbnb?
👉 Ein Markenzeichen wie Apple, Twitter oder Instagram?
👉 Ein Buchstaben-Logo oder einen einzelnen Buchstaben oder ein Emblem-Logo?
Du siehst: Ein Logo ist nicht nur ein Logo.
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Wenn du dennoch unbedingt mit einem Logo auf deiner Website starten willst, lass es dir professionell von einer Grafikerin erstellen. Sie wird dir im Briefing viele Fragen stellen, um wirklich den Kern deines Business herausarbeiten und die passgenaue visuelle Sprache finden zu können:
Denn schließlich soll dein Logo zu dir und deinem Business passen.
Was noch viel wichtiger ist: Deine Zielgruppe soll auf einen Blick erkennen und fühlen, worum es bei dir wirklich geht und wofür du stehst.
Neben der png- und der jpg-Datei brauchst du dein Logo zukünftig bestimmt als Vektorgrafik im eps- oder svg-Format, wenn es professionell gedruckt werden soll.
Auch wenn du am Anfang noch gar nicht an Plakate, großflächige Aufkleber, etc. denkst: Wenn du die Vektordaten von Anfang an hast, bist du langfristig auf der sicheren Seite und kannst auch mal spontan einen Druck in Auftrag geben.
Wenn du ganz am Anfang stehst, möchtest du dir vielleicht eine Grafikerin nicht leisten. Denn gutes Design hat natürlich seinen Preis. Und es immer eine wertvolle Investition in dein Business.
Ein letzter Grund gegen ein Logo ist, dass du beim Start deines Business vielleicht noch gar nicht sicher weißt, wohin die Reise gehen wird.
Okay, das weiß man sowieso nie.
Aber beim Website-Aufbau überdenkst du eventuell deine Positionierung nochmal.
Deine Zielgruppe verfestigt sich, je mehr du dich mit deiner Positionierung beschäftigst.
Dein Wunschkunde ist noch eine dir unbekannte, etwas mysteriöse Person.
Auch deine Branding-Farben und dein Stil insgesamt sind noch nicht fix.
Ich verrate dir hier nicht, wie oft ich auf meiner Website meine Farben und Schriften schon geändert habe – im Gegensatz zu meinem Logo. Das hat übrigens ein Freund von mir gestaltet. Er ist Grafikdesigner und hat meinem ersten Logo im letzten Sommer ein kleines Make-over verpasst.
Doch lies hier unbedingt weiter, denn es gibt
Damit du trotzdem mit deiner Website durchstarten kannst, gibt es tolle Alternativen, die du zunächst anstelle eines Logos nutzen kannst:
Schau mal in dein Insta-Profil oder dein Facebook-Konto. Für deinen Business-Account hast du bereits ein geniales Foto von dir hochgeladen. Du hast es ausgewählt, weil du dich selbst mit diesem Foto total wohl fühlst. Und genau dieses Foto kannst du auf deiner Website anzeigen – anstatt eines Logos.
Bestimmt gibt es für dein Thema ein Symbol. Ein einfaches aber aussagekräftiges Icon, das sich zunächst anstelle eines Logos eignet. Wenn du Fotografin bist, eine Kamera. Als Rechtanwältin ein Paragraphenzeichen. Als Foodexpertin Messer und Gabel. Als Texterin ein Notizbuch oder ein Stift. Dann schreib noch deinen (Website-)Namen daneben und fertig.
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© Frau König, 2024
Lange Zeit habe ich die dritte Alternative zum selbstgebastelten Logo genutzt. Dazu habe ich mir bei Flaticon ein passendes Icon ausgesucht und den jeweiligen Domainnamen dahinter geschrieben.
Irgendwann habe ich mir dann aber mal zufällig das Kleingedruckte von Flaticon etwas genauer durchgelesen und genau diese Verwendung der Icons war nicht erlaubt 🙁 Also habe ich das Icon entfernen und lebe jetzt sehr gut ohne. Mit dem Domainnamen und einer tollen Google Font kommt also auch sehr weit.
Viele Grüße
Enrico
Hey Enrico,
die Lizenz des Icons ist natürlich essentiell. Gut, dass du das nochmal geprüft hast. Und: Super, dass du jetzt eine Alternative gefunden hast!
Liebe Grüße
Silke