Inventur 2020

Wie wollen wir in Zukunft arbeiten?

Es hat sich wahrscheinlich noch nie so gut angefühlt, dass ein Jahr zu Ende geht. Diesem möchte ich am liebsten einen kräftigen Tritt verpassen. Auch wenn überhaupt nicht klar ist, wie es im nächsten Jahr weitergeht. Zwischen Home-Schooling, Zoom-Meetings, kleinen Technikanfragen und dem eigentlichen Leben kurz vor Weihnachten, wage ich hier einen Rückblick und einen Ausblick auf 2021.

Den Begriff Inventur kenne ich seit meiner frühsten Kindheit. Es war die Zeit am Ende des Jahres. Meine Mutter tippte im Home Office tagelang lange Zahlenkolonnen in ihr Rechengerät. Am oberen Ende wurde die schmale Papierschlange immer länger, die Zahlen auf dem Papier immer größer.

Auf ihrem Schoß: Ihr Baby, 6 Monate alt, mein kleiner Bruder. Ich saß neben ihr. Den Kopf auf meinen Händen aufgestützt. Mucksmäuschenstill. Ich bewunderte, was sie da tat: in Ruhe arbeiten.

In Ruhe arbeiten war 2020 oft die eigentliche Herausforderung.

Aber darin bestand auch eine große Chance: der Fokus auf das Wesentliche.

Als Familie zogen wir stets an einem Strang. Mit klaren Absprachen schufen wir Tag für Tag Strukturen, um alles unter einen Hut zu bekommen.

In dieser Situation ein Online-Programm auf die Beine zu stellen und quasi mit nichts zu starten, erscheint mir jetzt im Nachhinein als Kamikaze-Aktion. Aber es hat funktioniert. Weil der Zeitpunkt für viele (dann doch) passte. Weil eine Online-Präsenz mit Hand und Fuß spätestens jetzt alternativ los ist. Und: Weil niemand das perfekt gestylte Produkt erwartete, sondern ein echtes Ergebnis.

Mein wichtigstes Learning aus 2020 ist daher:

Wenn du ein echtes Ergebnis liefern kannst, starte sofort.

Seitdem ich mein Frau König Studio gegründet habe, wusste ich, dass ich einen Website-Kurs anbieten will. Ich hatte die Kursstruktur und die Inhalte ausgearbeitet. Alles war schon da. Ich hatte sogar schon definiert, wie ich den Kurs bewerben wollte.

Was mich ein ganzes Jahr (!) abhielt, war das technische Wie des Kurses.

Es gab drei Möglichkeiten, den Kurs zu hosten bzw. hosten zu lassen. Jede einzelne Möglichkeit hatte (und hat noch immer) seine Vor- und Nachteile.

Als ich mich zu Beginn des Lockdowns entschloss, mit meinem ersten Gruppen-Programm „create & launch“ zu starten, brauchte ich eine schnelle Lösung. Innerhalb von fünf Minuten stand die Entscheidung. Nach zwei Tagen hatte ich einen eigenen internen Kursbereich erstellt und diesen mit einem externen Zahlungsanbieter verknüpft.

Plötzlich war alles ganz einfach.

Halte Dich nicht mit Kleinigkeiten auf. Sobald Du losgelaufen bist, kommt die Lösung eines vermeintlichen Problems von ganz allein.

Oder aber du stellst fest, dass das Problem nur ein hausgemachter Vorwand war, nicht zu 100% durchzustarten.

Diese dicke Nuss knackst du nur, wenn du einfach mal machst. Wenn du die Dinge umsetzt, die dir heute vielleicht noch nicht geheuer sind. Die dich meilenweit aus deiner Komfortzone herausholen. Die dir Respekt einflößen oder sogar Angst machen.

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Was darf bleiben? Was kann weg?

Wenn 2020 eines gezeigt hat, dann das:

Digitale Produkte und virtuelle Zusammenarbeit sind die Gegenwart.

Wenn ich nur auf die Zahlen schaue, Ertrag und Zeitaufwand gegeneinander aufrechne, dann könnte ich „meinen Laden“ direkt schließen. Dennoch: Ich habe niemals zuvor mit so viel Freude gearbeitet. Die Ergebnisse und Erfolge meiner Kundinnen zu sehen, ist das, was mich antreibt.

Den Mythos vom passiven Einkommen habe ich ebenso entlarvt, wie das Versprechen von einer professionellen Website in immer kürzerer Zeit.

Was ich in Zukunft nicht mehr anbieten werde, sind schnelle Lösungen à la Website an einem Tag oder in einer Woche. Denn:

Eine Website, die gefunden wird und aus Besuchern Kunden macht, braucht Zeit. 

Nicht in technischer Hinsicht. Sondern vom Feeling her, der Connection zum Kunden, die hergestellt werden soll. Dieses besondere Gefühl herzustellen, mit richtig guten Texten, einer optimalen Benutzerführung, einer tollen Gestaltung, kann nicht in kürzester Zeit gelingen. 

Es ist ein Prozess, der es der Besitzerin auch erlauben darf (und muss), zurückzutreten und die einzelnen Elemente zu überdenken.

Natürlich kann ich meiner Kundin, die schnell mit ihrer Website an den Start will, eine Lösung von der Stange anbieten. Aber das will ich im nächsten Jahr nicht mehr. Denn das Ergebnis soll umwerfend sein – nicht der Zeitfaktor.

Was bleiben darf, sind

  • mein Gruppen-Programm, das ich aufgrund der fortlaufenden technischen Veränderungen kontinuierlich aktualisiere und im nächsten Jahr in zwei Modellen anbieten werde.
  • die 1:1 Mentorings für echte Aha-Momente – hierzu gibt es jetzt  drei Pakete, damit du dein Ziel erreichst.

Dadurch bin ich flexibler und habe Planungssicherheit, um spontan auf spannende Anfragen reagieren und eigene Projekte durchführen zu können.

Eigene Projekte sind 2020 oft auf der Strecke geblieben. Das wird sich 2021 ändern.

Es beginnt 1. bei meinem eigenen Content in Blogbeiträgen, meinem Newsletter und in Social Media geht 2. über Kooperationen bis hin zu 3. neuen Produktideen für dein Online-Business, die schon lange in der Schublade schlummern. 2021 wird umsetzt!

Genau diese drei Elemente sind mir enorm wichtig – und bringen die Community und meine Kundinnen so viel weiter. 

In diesem Jahr hatte die Arbeit im Unternehmen Priorität:

  • zahlreiche Websites, die ich neu erstellt habe oder relaunchen konnte.
  • kleine und große Technik- und Strategie-Fragen, die wir gemeinsam gelöst haben.
  • Kurs-Launches, die ich von technischer Seite begleitet habe.
  • Shops und Mitgliederbereiche, die entstanden sind.

Die Arbeit am Unternehmen braucht aber ebenso Zeit und dies kann nur so gelingen:

Mit klaren Strukturen bekommst du die Arbeit im und am Business unter einen Hut.

Die Tatsache, dass das eigene Business wächst und du nicht mehr alles alleine stemmen kannst, führt unweigerlich zu der Erkenntnis: 

Ich hole mir Unterstützung!

Das ist mein zweites großes Learning aus 2020:

Hilfe anzunehmen und zuzulassen, fällt mir heute zunehmend leichter. Denn ich habe wunderbare Soulmates gefunden, die mich unterstützen und meine Ideen und Visionen mittragen.

Allein, dass meine VA mir meinen zu Beginn des Jahres verlorenen Redaktionsplan→ neu erstellt hat, entpuppt sich als großer Taktgeber. Auch hat sie mit Zenkit → ein geniales Planungstool eingeführt (endlich, endlich, endlich), worüber wir gemeinsam den Content planen – für den Blog und Social Media.

2020 ist damit das Jahr, indem ich meinen Fokus wiederfand.

Das Zauberwort dabei lautet Batching: gleiche Aufgaben in Zeit-Paketen zusammenfassen.

In meinem eigenen inzwischen auch digitalen Terminkalender gibt es nicht mehr nur Zeitfenster für die Termine mit meinen Kundinnen und die Arbeit in meinem Unternehmen.

Ich habe nun feste Tage für die Content-Erstellung inklusive Newsletter und Social Media, feste Phasen für die Produktentwicklung und -optimierung.

Und ich habe feste und flexible Tage, an denen ich nicht arbeite.

An diesen Tagen, an denen ich weiter an meinem Ölgemälde male oder mich um unsere Blumenbeete kümmere, mich mit meinem Sohn durch die KlaPuStri-Regeln rechne, Ausflüge mit meiner Familie unternehme oder allein auf einer Halde → sitze, kann ich zwar nicht sofort auf deine Frage antworten. Aber insgesamt kann ich dich mit einem freien Kopf, der ohne Grenzen denkt, noch besser unterstützen.

Mein drittes Learning aus diesem verrückten Jahr:

Es geht nicht darum, alles irgendwie "unter einen Hut" zu bekommen. Arbeit als ein Teil des Lebens braucht Pausen.

Was ist dein Resümee aus diesem wirklich seltsamen Jahr? Wie willst du in Zukunft arbeiten? Erzähle es in den Kommentaren.

2 Responses
  1. Liebe Silke,
    Du sprichst mir voll aus der Seele. Als der erste Lockdown kam und ich mit meiner Familie quasi daheim „eingesperrt“ war, wollte ich was in meinem Leben verändern. Ich wollte mein Business Bastelrakete ein Update verpassen und es nach vorne bringen. Denn es bereitet mir sehr viel Freude zu basteln, kreativ zu sein und diese Leidenschaft mit vielen anderen zu teilen und dadurch zu helfen. So bin ich auf Dich auf Instagram gestoßen und Du warst mir sofort sympathisch. Die Zusammenarbeit mit Dir war super und wird es hoffentlich noch lange bleiben. Heute kann ich mit Stolz sagen, dass ich mit Deiner Hilfe meine Webseite „bastelrakete.de“ mit Wow Effekt in wenigen Monaten erstellt habe.
    Gerade in diesem Jahr 2020 gab es für mich und meine Familie viele Herausforderungen und Neues zu bewältigen. Egal, ob in meinem Job (Homeoffice) oder Homeschooling, Coronatests, etc. alles neu und anders. Gerade in dieser Zeit habe ich mir oft die Frage gestellt, jetzt noch eine neue Webseite? Noch mehr Arbeit und Investitionen? Ich bin ehrlich gesagt sehr oft an meine Grenzen gestoßen. Aber ich bereue es definitiv nicht, da ich nun mit voller Stolz auf meine bzw. unsere gemeinsame Arbeit der Webseite zurück blicken kann. Und wenn nicht jetzt mit digitalem Marketing anfangen – wann dann?
    Ich möchte Dir auf diesem Wege auch nochmals von Herzen für Deine tolle Arbeit, Deine Zeit, Deine Unterstützung bei so vielen Themen zur Webseite danken! Bleib wie Du bist, denn es ist nicht nur ein Job für Dich, sondern eine leidenschaftliche Berufung. DANKE.
    Liebe Grüße „Bastelrakete“ Ariane

    1. Liebe Ariane, ganz lieben Dank für dein wunderbares Feedback. Wie du raketenmäßig im Sommer losgelegt hast, war sehr beeindruckend. Du kannst sehr stolz auf dich und deine Website sein. Ich wünsche dir ganz viel Spaß und Erfolg dabei, deine Bastelraketen-Business abheben zu lassen. Fühl dich gedrückt und alles Liebe, Silke

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