Wer heute Internet sagt, meint in erster Linie Social Media, um sichtbar zu werden, eine Community aufzubauen, zu kommunizieren. Online präsent zu sein, ist für Business-Starterinnen und Selbstständige essentiell. Aber heißt das, dass ein gut gepflegter Social Media-Account ausreicht oder brauchst Du nicht auch eine eigene Website für deine Marke?
„Euer Internet ist nur geborgt“, titelte Sascha Lobo 2012 in seinem Blog „Die Mensch-Maschine“ auf Spiegel Online →. Was mit Blick auf Facebook & Co. wie eine Mahnung aus der Vergangenheit des Internets klingt, gilt heute mehr denn je. Vor allem dann, wenn du ausschließlich auf Social Media setzt.
Du kannst dir vielleicht schon denken, in welche Richtung dieser Beitrag führen wird. Hey, bei mir dreht sich alles um deine Website. Aber nochmal hey, ich liebe Social Media – seit meinem ersten Post auf Twitter, der mir innerhalb von wenigen Minuten über 3.000 Klicks auf einen Blogbeitrag spülte. Das war, glaube ich, 2008. In Digitaljahren gerechnet vor mehr als einem Jahrtausend.
Er soll aufzuzeigen, wo die Vorteile und wo die Nachteile liegen. Und welche Faktoren du berücksichtigen musst, wenn du mit deinem Business an den Start gehen willst und von all den Möglichkeiten im Netz überfordert bist.
Denn manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Die Marketing-Schreier mit ihren Rufen „Du brauchst nur eine Facebook-Seite“ oder „Jetzt musst du bei TikTok starten“ oder „Ohne Reels läuft auf Insta nichts mehr.“ können einen ganz schön verwirren. Oder unter Druck setzen.
Das ist ja auch okay!
Für immer mehr Selbstständige ist das aber auch immer öfter ein Grund, auf eine eigene Website zu verzichten und nur auf diesem oder jenem Kanal aktiv zu sein.
Eine Website produziert monatliche Kosten. Für deine Domain und das Webhosting zahlst du je nach gebuchtem Hostingpaket 8,- bis 30,- Euro pro Monat. Am Webhosting solltest du übrigens nicht sparen, denn das geht zu Lasten des Supports und der Performance deiner Website …
Hinzu kommen weitere Kosten, etwa für
Social Media ist kostenlos.
Aber vielleicht sind Facebook, Instagram, TikTok & Co. doch nicht so gratis, wie es auf den ersten Blick scheint?!
Wenn du auf Social Media ernsthaft dein Business betreiben willst, brauchst du auch hier verschiedene Tools und Apps zur Bildbearbeitung, um professionelle Storys, IGTV und Reels zu machen.
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Einen Account auf einem Social Media Kanal legst du ruckzuck mit wenigen Klicks an: Profilbild hochladen, Info oder Bio ausfüllen, Foto oder Video posten, ab geht die Post.
Für eine Website brauchst du wesentlich mehr Zeit, bis du sie launchst. Wenn du es professionell und strategisch angehen willst, schreibst du zunächst ein Website-Konzept. Darin definierst du
Wenn du diesen wichtigen Punkt am Anfang auslässt, kann es sehr lange dauern, bis du mit deiner Website fertig wirst.
Selbst wenn du jetzt die Arme in die Luft reißt und jubelst, dass du schon ein komplettes Branding hast: Eine Website aufzubauen erfordert mehr Überlegungen.
Wenn du fit in WordPress bist, kann es schnell gehen.
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Doch warte einmal: Wenn du hier ohne Konzept startest, wird deine Präsenz vermutlich kein Hingucker. Denn Nische, Zielgruppe, Positionierung und Design sind auch hier wichtig, wenn du aus der Masse herausstechen willst.
Bei deiner Website wird allerdings nur eine fehlende Klarheit dazu führen, dass du immer wieder am Layout, an den Farben und Schriften schraubst. Dies kann dazu führen, dass du den Fokus auf dein eigentliches Ziel aus den Augen verlierst und am Ende mit nichts zufrieden bist. Dann fängst du wieder von vorn an.
Social Media ist von Grund auf so konzipiert, dass du hier Zeit verbringen musst, um sichtbar zu werden und zu bleiben.
Du musst regelmäßig posten, mit deiner wachsenden Community interagieren, liken, hier eine Story machen, jetzt noch ein Reel erstellen, … ach schau mal, dieses süße Katzenvideo schaue ich mir noch eben an, oh da hat jemand eine DM geschrieben. Ich denke, du weißt, was ich meine.
Einen Blogbeitrag zu schreiben, inkl. Keyword- und Bild-Recherche ist sicherlich aufwändiger als ein Social Media Post. Es sei denn du setzt auf hochkomplizierte Carousel Posts oder bist im Bereich der künstlerischen Bildbearbeitung unterwegs.
Aber: Aus einem Blogbeitrag lassen sich locker 10 Social Media Posts machen. Wenn du mit einem Redaktionsplan arbeitest, werden dir zumindest die Ideen nicht ausgehen. Und mit der Zeit entwickelst du Routinen und wirst schneller.
Bleibt die Pflege der Website: Plugins, Theme und WordPress brauchen in unregelmäßigen Abständen Updates. Aber das sind jeweils nur wenige Klicks. Während du wartest, kannst du Storys schauen oder selbst eine Story aufnehmen. Oder eine kurze Pause machen.
Wenn du z. B. mit E-Mail-Marketing starten, einen Shop oder einen Mitgliederbereich einrichten willst, steckst du tief im Recherche-Sumpf. Du prüfst, ob die Tools kompatibel mit deinem System sind. Wenn alles zusammenpasst, musst du die Tools miteinander verknüpfen und testen, ob die Funktionen das tun, was sie sollen.
Hier werden die Anpassungen mit neuen Funktionen, neuem Design & Co. von ganz allein ausgerollt – bei dem einen früher, beim anderen später. Wann du was nutzen kannst, liegt nicht in deiner Macht.
Macht ist ein gutes Stichwort zur Überleitung zum nächsten Punkt:
Stelle dir vor, du startest frisch in den Tag, möchtest deinen LinkedIn Account checken und was passiert? Nichts! Nada! Niente!
Dein Account wurde gelöscht. Ohne Vorwarnung. Warum erfährst du nicht.
Erinnerst du dich an das Anfangs notierte Zitat von Sascha Lobo? In dem Beitrag von 2012 schreibt er: „Daten auf sozialen Netzwerken müssen unter allen Umständen so behandelt werden, als könnten sie jederzeit verloren gehen.“
Egal wie viele Follower und Fans du hast: Über allem steht ein (Welt-)Konzern, dessen regelmäßig wechselnde Regeln du nicht beeinflussen kannst.
Das Layout der Plattform kannst du nicht beeinflussen. Es gibt den Rahmen vor, in den du deinen Content integrieren kannst. Zudem wird das Layout regelmäßig verändert. Auch kommen immer wieder neue Funktionen hinzu. Das kannst du nutzen oder es ignorieren.
Diejenigen, die es nutzen, haben vermutlich die Nase vorn.
Die Domain hast du auf deinen Namen gesichert. Nur du hast das Recht auf dieser Domain eine Website aufzubauen. Die Anzeige deiner Inhalte wird von keinem Algorithmus bestimmt. Du bestimmst den Feed, das Layout, die Struktur. So wie es zu dir, deiner Positionierung und deiner Zielgruppe passt.
Hinzu kommt: Deine Website ist für alle zugänglich. Niemand muss sich anmelden, um deine Inhalte zu lesen.
Stell dir folgendes Szenario vor:
Du startest auf Social Media mit einem planvoll ausgewählten Account-Namen und baust dir eine starke Personenmarke auf. Eine Domain hast du bislang noch nicht gesichert, das hat ja noch Zeit.
Mit einer großen Community und tollen Ideen für Produkte oder Dienstleistungen stellst du irgendwann fest, dass du jetzt doch eine Website benötigst. Aber deine Domain ist vergeben. Alle möglichen Varianten mit oder ohne Bindestrich und mit den verschiedensten Domainendungen sind nicht verfügbar.
Deine auf Social Media aufgebaute Marke gehört dir im Netz nicht. Unabhängig davon, ob auf den vergebenen Domains Websites existieren oder nicht.
Deine Blogbeiträge werden von Suchmaschinen langfristig gefunden und erreichen damit deinen Wunschkunden. Durch SEO (Suchmaschinenoptimierung) geht das natürlich auch 2020 noch. Hast du wirklich relevante Beiträge, werden sie auch in sechs Monaten, in einem oder zwei Jahren noch gefunden und gelesen.
Wen interessiert dagegen ein Social Media Post, der vor drei Monaten veröffentlicht wurde?
Über Google wird dein Social Media Kanal nur dann gefunden, wenn konkret nach deinem (User-)Namen gesucht wird. Dein Content liegt dann hinter dem Anmeldeformular verborgen. Denn um deine Inhalte auf Social Media sehen und mit dir interagieren zu können, muss der User einen Account in eben diesem Netzwerk haben. Dies stellt für viele eine Hürde dar, denn nicht jeder möchte sich überall anmelden.
Und weißt du genau, ob deine Zielgruppe (noch) auf den von dir gewählten Kanal setzt oder längst weitergezogen ist?
Wer aber per Suchmaschine nach einer Antwort zu einem Problem, einer Frage oder nach Inspiration recherchiert, wird dich nur dann finden, wenn du eine eigene Website hast – oder einen YouTube-Kanal.
Der Punkt „Inhaberschaft & Kontrolle“ im Sinne von Hausrecht geht damit komplett an die Website.
In den Anfängen der Blogs → waren diese absolute Interaktionsmaschinen. Hier fand die Vernetzung statt, es wurde kommentiert bis der Server qualmte.
Der Sinn von Social Media ist die Interaktion: liken, kommentieren, teilen, speichern, eine DM mit Text, Sprachnachricht oder Video schicken. All das geht auf den Plattformen schneller, unmittelbarer und quasi in Echtzeit – wenn du permanent online bist.
Du willst natürlich wissen, was bei deinen Followern gut ankommt, welcher Content zu deinem Wachstum beiträgt und wo eventuell Verbesserungspotential besteht.
Auf deinem Social Media-Profil siehst du natürlich direkt, wer Likes hinterlässt, wer kommentiert oder dir aufgrund eines neuen Posts folgt – oder vielleicht entfolgt ist.
Über die Insights stellt Social Media stellt dir verschiedene Daten zur Verfügung. Du siehst ein Plus oder Minus zur Reichweite, der Impressionen und Interaktionen, Seiten- bzw. Profilaufrufe, Website-Klicks. Weiterhin kannst du die Standorte, das Alter und Geschlecht deiner Follower analysieren.
Es sind aber keine auf einen Post, eine Story, ein Live heruntergebrochene, sondern zusammengezogene Daten, die sich auf deinen Account insgesamt beziehen.
Die Insights der Posts selbst lassen sich nicht auf einzelne User sind dabei fast noch interessanter. Aber eine langfristige Aussage kannst du hiermit nur treffen, wenn du dich mit Zettel und Stift hinsetzt und über eine eigene Auswertung machst.
Für deine Website stehen dir verschiedene kostenlose Analysetools zur Verfügung, um zu zählen, wie häufig welche Seiten und Beiträge aufgerufen wurden (z. B. über das Plugin Statify).
Mit den großen Tools, und hier ist Google Analytics natürlich der Platzhirsch, kannst du ganz genau nachverfolgen, wer, wann, welche Seite oder welchen Beitrag wie lange aufgerufen hat und sich dann wohin weitergeklickt hat.
Das ist die Kurzfassung dessen, was du analysieren kannst.
Du kannst nicht bloß analysieren. Vielmehr kannst du ablesen, an welcher Stelle die User deine Website wieder verlassen. An dieser Stelle setzt du an und verbesserst das Nutzererlebnis.
Analysetools für deine Website lassen sich individuell auf deine Bedürfnisse und deine Ziele anpassen. So kannst du eigene Ziele definieren und Erfolge messbar machen.
Die Analysemöglichkeiten für die Website sind unbegrenzt.
Nein, denn wenn du es ernst meinst mit deinem Business, wirst du dir die Frage nicht stellen.
Deine Website sollte immer das Herz deiner Onlinepräsenz sein. Sie steht im Mittelpunkt aller deiner Aktivitäten im Netz.
Mit Social Media hast du starke Marketingkanäle, um deine Zielgruppe in Echtzeit zu erreichen und dir eine Community aufzubauen.
Website und Social Media existieren nicht nebeneinander. Sie gehen Hand in Hand,
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© Frau König, 2024
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Vielen Dank. Toll erklärt! Das habe auch ich als Dummi verstanden.
Yay, das freut mich sehr, liebe Barbara. Nutzt du denn Social Media bereits?